Da wir Abends noch Windstärke 4 von NE bekommen haben und wir, für den Fall, dass der neue Anker bei dem Steingrund nicht hält, innerhalb von einer halben Minute auf Land gesessen hätten und uns außerdem das Geschaukel der Wellen nervte, sind wir anstatt zu ankern lieber für eine ruhige Nacht die paar Meter bis zur nächsten Schleuse gefahren. Vor den Schleusen und Brücken sind jeweils freie Liegestege im Kanal und oftmals auch Toiletten und Duschen. Gut ausgeschlafen geht es dann am Sonntag weiter.
Vor der Neptunes Staircase müssen wir lange warten. Man wird in 1,5 Stunden durch 8 Schleusen gelassen, die einen Höhenunterschied von 19,5 m ausmachen. Mit uns wird nur eine andere kleine Yacht geschleust, es nieselt etwas, was die beißenden Fliegenficher nicht von uns abhält (Frauke reagiert allergisch und sieht aus als hätte sie die Masern). Nach einer kurzen weiteren Kanalfahrt geht es nochmal 2 Schleusen bergab und dann machen wir in Corpach noch vor der Schleuse nach draußen über die Nacht fest.
Insgesamt hat uns der Kaledonische Kanal schon gefallen, wir sind länger drin geblieben als erwartet. Man hat uns vor der Hochsaison gewarnt und gesagt, dass es in manchen Schleusen ganz schön voll werden kann… wir waren aber max. 3 Boote, meist sogar allein. Also voll war es überhaupt nicht, aber die Schotten sagen auch, sie hätten bislang kein gutes Sommerwetter gehabt. Wir hatten jedenfalls Glück mit dem Wetter. Die Toiletten und Duschanlagen waren ok, aber auch nicht für mehr Leute ausgelegt. Man konnte gute Anleger vor Schleusen oder Brücken finden und überall so lange bleiben, wie man möchte. Das Schleusenpersonal war sehr nett und hilfsbereit. Über Funk konnte man immer schön hören, wer gerade wo ist und wie z. B. der Brückenmeister der nächsten Schleuse mitteilt, dass wir gleich kommen. Dennoch sind wir froh, dass wir wieder raus gehen. Mal wieder segeln, eine schöne Marina, nicht so viele Motorboote und vor allem keine Mücken!