Unsere Ankerbucht hat uns so gut gefallen, dass wir den gestrigen Tag und die Nacht auch noch da geblieben sind. Am Donnerstag geht es dann zum Crinan Canal, der uns als super Abkürzung in den angeblich sehr schönen Firth of Clyde vorgeschlagen wurde. Der Kanal wurde 1793-1801 gebaut, 1816 und 1930-1932 restauriert. Er ist nur 9 sm lang, hat 15 Schleusen und 7 Brücken. Vor manchen Brücken muss man ins Horn blasen, dann kommt Jemand und kurbelt die Brücke per Hand auf. Nach den ersten 2 vom Personal betriebenen Schleusen gibt es eine kurze urige Kanalfahrt.

Crinan Canal
Der Kanal ist hier zwar 2.5 m tief, aber nur ca. 6 m breit, an den Seiten sehen wir Felsen und Bäume, zum Glück kommt uns keiner entgegen. Vor der nächsten Schleuse machen wir an einem alten Holzmotorboot fest, die 4 Engländer erzählen uns, dass sie das Boot überführen um es zu restaurieren, was auch bitter nötig ist. Außerdem wissen sie, dass die nächsten Schleusen von uns selbst von Hand betrieben werden müssen. Oh je!

Crinan Canal Schleuse
Zum Glück passen wir gerade so, schräg mit ihnen zusammen in die Schleusen und so hängen wir quasi an ihrem Rockzipfel bis wir nach ca. 6 Std. aus dem Canal wieder raus sind. Wie gut, das sie da waren, zum Festhalten, Abdrücken, Schleusentore runterlassen, auf- und zuschieben, Wasser rein und raus lassen,… alles von Hand mit Kurbel und Muskelkraft. Wir hängen „nur“ Fender hoch und runter, vor und zurück und versuchen in der Schleuse mit den Leinen zu hantieren. Einmal schafft es Thomas nicht wieder nach dem Leinen loswerfen, die Treppe in die Schleuse runter zu klettern und Frauke muss alleine das Boot steuern… Thomas läuft am Kanal nebenher und gibt Komandos. Oh oh. Vom Kanal selbst sehen wir fast nix. Es ist schon fast stressig, aber wir wollen an dem anderen Boot dran bleiben und nicht über Nacht in dem kleinen Kanal bleiben. Alles geht gut und wir bedanken uns bei den netten Motorbootmännern mit unseren letzten Flaschen Bitburger. Das Wetter ist super sonnig, aber der Wind doch recht kühl.

Tarbert Hafen
Mit CodeZero und Wind von schräg hinten segeln wir in den nächsten Hafen im Loch Fyne, Hafen Tarbert. Dies ist mal ein recht großer Hafen, mit super Schwimmstegen, Wasser, Duschen, Strom und sogar mal WiFi inkl.. Der Hafen ist sehr schön gelegen und so bleiben wir den nächsten Tag hier und gehen in den Ort, Fish and Chips essen und die Burg besichtigen. Ja, auch hier steht noch eine Ruine, aber nur noch 2 Wände (die nachts sogar angeleuchtet werden), die restlichen Steine wurden damals zum Bau des Hafens verwendet. Im windgeschützten Cockpit ist es so warm, dass wir das Sonnensegel aufspannen um etwas Schatten zu bekommen.