Morgens waren wir noch unentschlossen. Eigentlich wollten wir ja südlich zur Isle of Man (die unabhängige, nicht der EU angehörende Insel, aber der britischen Krone unterstellt) und hatten hierfür auch schon eine Gastlandflagge gekauft, doch der starke Südwind macht es uns fast unmöglich. Thomas meint noch, wir könnten unter Land fahren und dann schnell mit der Strömung morgen früh schräg rüber, aber dann entscheidet doch der Wasserstand in unserem Hafen, denn da können wir nicht immer raus. Also fahren wir Montag Nachmittag los. Die Wellen rollen schon in die Hafenausfahrt, aber es ist zum Glück tief genug und alles geht gut. Kurz darauf geht eine fiese steile Welle übers Boot, danach setze ich meine Kaputze nicht mehr ab! Im tieferen Wasser wird es etwas besser mit den Wellen. Mit Selbstwendefock und 2. Reff im Großsegel kommen wir gut voran.
Der Wind ist nicht so das Problem, eher die Wellen. Da steuern wir lieber selbst als das dem Autopilot zu überlassen. Das gerade die Strömung gegen den Wind läuft, macht es nicht besser. Nach Süden wäre das nicht möglich gewesen. Thomas ist froh, dass er alles Süße allein essen darf, und die Sonne trägt zur Stimmungsauflockerung bei.
Als wir unter Land kommen, wird es ruhiger und im Hafen angekommen waschen wir das Salz vom Boot und aus dem Haar. In Bangor gibt es eine schöne große gut geschützte Marina mit allem Drum und Dran. Wir liegen hier viel viel besser als in Portpatrick und können den starken Wind die nächsten Tage abwarten und evtl. mit dem Bus nach Belfast fahren. Dienstag Mittag gehen wir in den gar nicht mal so kleinen Ort und faulenzen im Cockpit.