
Fregatte Braunschweig
Nach dem Mittag geht es mit der Tide los. Wir funken die Schleuse an und sie öffnen die Fußgängerbrücke für uns (die Schleuse ist offen, da fast Hochwasser ist). Vor der breiten Hafenausfahrt sehen wir drei Kriegsschiffe. Es ist sogar eine deutsche Fregatte „Braunschweig“ dabei, die mit uns losfährt, aber über 10 Knoten schneller ist und schön in die Wellen rein haut. Die Wellen sind schon neben dem Breakwater gar nicht mehr so nett, da ist man froh, abfallen lassen zu können. Mit fast halbem Wind und 1. Reff im Groß nebst Selbstwendefock laufen wir immer noch über 7 Knoten. So haben wir die „Segelschule Plymouth“ bald eingeholt (Bavaria 34).
Gerade als wir auf die Karte schauen und nicht aufpassen kommt eine fiese Welle seitlich von hinten, macht den Käptn bis auf die Unterhose nass und dreht unser Schlauchboot, so dass der Flaggenstock abreißt. Na super! Aber selbst schuld, nicht aufgepasst und bei so einem Wetter sollte man das Schlauchboot wegpacken (und Segelhose anziehen).
Die Wellen vor Salcombe sind heftig, sie reflektieren von den Felsen – Backwash. Dann fängt es auch noch an zu nieseln, naja, Thomas ist eh schon nass. Die Saison nähert sich dem Ende und so dürfen wir am Steg liegen bleiben anstatt an eine Boje zu gehen, ist viel ruhiger und wir können das Salz vom Schiff abspülen.
Wir testen die Taucheranzuege und schwimmen eine kleine Runde im Hafen. Das Wasser ist wirklich kalt, aber im Anzug friert man gar nicht.
Eine Möve klaut Thomas einen Socken vom Steg – unglaublich! Zum Glück aber ist der (nasse) Socken für die Möve sehr schwer, so daß Thomas ihn sich mit dem Schlauchboot noch zurück holen kann.
Salcombe ist ein besonderer Naturhafen, da er nicht durch einen Fluß ausgewaschen wurde, wie sonst üblich, sondern es haben sich auch Felsen gespalten. Dadurch leben hier auch andere Tier und Pflanzenarten und es gibt Sandstrände.
Den nächsten Tag müssen wir Platz machen für die Fähre und kurz an die Boje, können aber für die Nacht wieder an den Steg zurück.
Wir fahren noch einmal mit dem Schlauchboot an Land und gehen durch den süßen Ort. In einem Bootsladen finden wir eine verblichene deutsche Gastlandflagge, die dort als Deko benutzt wurde, die wir für 5 Pfund als Ersatz für die abhanden gekommene kaufen, besser als nix.
In Salcombe gibt es viele tolle Häuser der „armen“ Leute, Designerläden und nette Restaurants. Wir probieren das berühmte dort hergestellte Eis „Salcombe Dairy“ und bereiten alles für die Fahrt am nächsten Morgen vor (legen diesmal auch das Schlauchboot zusammen). Abends gehen wir noch in den Segelclub und an die Bar etwas essen. Sehr nette Leute dort.