
Cockpit-Blick aus dem Hafen auf Whitby
Eigentlich wollten wir ja keine Nachtfahrt mehr machen.
Aber: Aus Whitby kommt man nur 2 Stunden vor und nach Hochwasser los, wegen der Brücke. Nur 3 Stunden weiter ist zwar Scarborough. Der nächste Hafen danach wäre Grimsby (beide vom Hinweg bekannt) aber da kommt man ebenfalls nur um Hochwasser durch das Gate. Um also zur richtigen Zeit in Grimsby zu sein, müsste man aus Scarborough nachts um 4 Uhr los, aber: erstens ist das doof und zweitens ist dann da Niedrigwasser und wir können nicht aus dem Hafen. Der nächste von uns angepeilte Hafen wäre Wells. Aber: da gibt es eine ganz lange Hafeneinfahrt und mit unserem Tiefgang raten alle ab. Also: wir machen eine Nachtfahrt und gehen gleich bis Lowestoft. Alex, auf seiner Naida mit der er unter Britain to Starboard für eine Krebs-charity Geld sammelt, in dem er rund England segelt auch los und unterwegs holen wir noch ein anderes Boot ein, dass wir schon kennen.

Touristenandrang vor Schwingbrücke
Bei bestem Wetter und Windvorhersagen fahren wir um 11.30 Uhr durch die zweite Brücke (naja eigentlich die dritte, aber davon hat uns der Hafenmeister ja nix verraten!). Wir können vorm Wind gut mit ausgebäumten CodeZero segeln.
Dann sehen wir kurz einen Wal! Wahnsinn, so nah an Land. Er sprüht seine Fontäne einmal und taucht dann nach zwei Schwimmbewegungen ab.
Unsere Jüngste meint abends mit dem Laufen anzufangen und macht vergnügt zwei Schritte von einer Cockpitseite zur anderen, so zwischen Mama und Papa, irgendwer fängt mich schon. Ganz egal, dass wir gerade eine Nachtfahrt machen wollen, die Wellen schaukeln und wir das Segel hoch haben.
Abends legt der Wind etwas zu, so dass wir passend auf Selbstwendefock wechseln. Ist für die Nacht ohnehin besser. Er hält die ganze Nacht durch, genauso wie der tapfere Thomas, während das kleine Crewmitglied selig schläft und Frauke versucht zu schlafen. Zwischendurch muss Thomas mit anderen Schiffen auf Kollisionskurs sprechen. Gut, dass wir einen AIS Transponder haben, so werden wir gesehen und können sofort angerufen werden.
Ab dem Morgen motoren wir dann mehr oder weniger den Rest der Fahrt, bis wir Abends um ca. 18 Uhr in Lowestoft ankommen und an den Opa denken, der heute Geburtstag hat und auf dessen Feier wir leider nicht sein können.
In Lowestoft sehen wir zwar Alex nicht wieder, der ca. eine halbe Stunde früher da war und wahrscheinlich in eine der anderen 3 Marinas gegangen ist. Dafür sind aber ganz viele Holländer da.

Lowestoft rnsyc Marina
Wir gehen in die rnsyc-Marina und machen längs an einem Motorboot fest, deren älteres Ehepaar uns eifrig Tipps gibt zur englischen Küste. Wir duschen mehr oder weniger lau-kalt und fallen in die Koje.
Am nächsten Morgen gehen wir in der netten Innenstadt einen leckeren Starbucks Kaffee trinken und essen später Fish & Chips (was auch sonst).
Abends treffen wir vorm Yachtclub dann doch noch Alex von der Naida (er liegt im Dock) und erzählt uns von seinen Plänen.
Den Tag drauf gehen wir an den Strand und planen die weitere Route.