Die Croissants werden immer leckerer, muss daran liegen, dass wir Frankreich immer näher kommen. Noch machen wir Witze über das „krosse Croissant“, doch bald ist die „Cross Corsen“ die Küstenwache, die uns das hiesige Wetter über Funkt mitteilt (und die blöderweise nur Französisch spricht). Heute hören wir noch einmal die englische Küstenwache und unser zweites Mayday überhaupt (das erste in diesem Urlaub; ein Crewmitglied auf einem Schiff im Solent wird per Hubschrauber abgeholt, doch was genau passiert ist, verstehen wir nicht, der Solent ist zu weit entfernt).
Als Thomas vom Croissants holen zurück ist, fahren wir bei ablaufendem Wasser noch eben über den Süll und frühstücken dann an dem Wartesteg im Vorhafen.
Gegen 11.30 Uhr legen wir aus St. Peter Port ab und segeln sehr schön bei Sonnenschein und halbem Wind (4-5) Richtung Jersey.
Vor Jersey müssen wir vorsichtig navigieren, da es viele Untiefen gibt und sogar ein paar Felsen aus dem Wasser gucken. Überhaupt ist das Revier der Kanalinseln recht anspruchsvoll, die richtig berechnete Tide schiebt uns nochmal 3 Knoten schneller zum Ziel.
In Jersey warten wir genau so lange vor dem (Klapp)süll, wie wir brauchen um einen Milchreis zu kochen und zu essen, dann können wir in rein fahren.
Der Hafen selbst ist nicht wirklich schön, aber sehr zentral gelegen und hat einigermaßen gute Schwimmstege mit einer Rampe zum Ausgang (vor St. Helier sind bis zu über 11 m Tidenhub).
Der Hafen nebenan hat sehr merkwürdige Bootsträger, wo die Boote bei Niedrigwasser aufgefangen werden, so dass sie quasi auf einem Bock stehen.
Die Insel an sich sah sehr schön aus, beim Vorbeisegeln, mit vielen Sandstränden und auch ein paar grünen Klippen. Es ist nicht so gutes Segelwetter angesagt für die nächsten Tage, da können wir in Ruhe die Insel erkunden.
Laut Thomas haben wir hier 49 Grad Süd, dennoch friere ich abends als wir durch die schöne aber Sonntags sehr verlassene Stadt gehen.