Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Es fängt schon damit an, dass wir schon vor dem Wecker wach sind. Es regnet. Der PC stürtz ständig ab und das wo wir doch das erste Jahr ohne Papierkarten als backup unterwegs sind. Doch nach ein paar Versuchen, gibt er nach, zumindest sofern wir ihn nicht mit dem Ipad koppeln. Also geht es wie früher raus aus der Hafeneinfahrt, einer am Ruder und einer unten an der Karte.
Gerade aus der Bantry Bay raus, spielen die Wellen verrückt, sehr zur Freude der heraneilenden Delfine. Dann reißt noch die Leine, die das Segel hinten am Baum runterzieht, wird aber gleich von Thomas mit einem UK-Band repariert. Der Regen hört auf, die Wellen werden gleichmäßiger und wir können segeln.
Plötzlich sehen wir einen Wal, er pustet eine riesige Fontäne hoch und taucht ca. 3x vor uns auf und ab.
Wir entscheiden uns einen Knick zu machen um den angesagten Windrichtungswechsel SW nach NW bestmöglichst auszunutzen. Also halten wir Kurs auf Fastnet Rock und dürfen hier sogar Fotos mit Delfinen und dem Leuchtturm machen, denn die mind. 3 kommen immer wieder zurück und widerlegen damit alle unsere Theorien von dem optimalen Delfinwetter, sie spielen mit uns und den Wellen, egal wie viel Wind, ob unter Segeln oder Motor.
Da der Wind immer mehr zunimmt, reffen wir immer mehr.
Zum Glück stimmt die Richtung, von schräg hinten kann man auch mit Windstärke 6-7 in Böen auskommen, wenn nur nicht diese fiesen Atlantikwellen wären, die leider nicht ganz mit dem Wind übereinstimmen und die dazu kommenden Wellen von dem zunehmenden Wind. Wir werden manchmal ganz schön auf die Seite gedrückt (Achtung: Halse!). Als wir dann im Schiff wieder in einer Ecke Wasser stehen haben (hatten schon mal vor ein paar Wochen 15 Liter Salzwasser rausgeholt, aber keine Eintrittsstelle feststellen können), kommt auch noch eine Welle ins Cockpit, das Wasser steht auf den Backskisten. Da entscheiden wir uns, eine Wende zu machen und anstatt zu den Scilly Inseln wieder an die irische Küste zu gehen. Die Delfine finden Böen und Wellen toll, sie springen richtig hoch aus dem Wasser und düsen um uns herum.
Plötzlich sehen wir eine komische Flosse aus dem Wasser gucken, ob das wohl ein Hai war? Vor der englischen Küste hatten sie gerade vor ein paar Wochen einen Hai gesehen?!
Nach weiteren Stunden Gerolle wird es etwas besser, sowohl Wind als auch Welle, so dass wir die Segel wieder ausschütten können, jedenfalls bis zum nächsten Böen-Schauer.
Auf einmal sehen wir eine Fontäne in der Ferne, auf uns -wieder in Begleitung von Delfinen- zuschwimmen. Ein Finnwal, er ist riesig, bestimmt 20 Meter lang und taucht kurz vor uns ab, so nah, dass wir schon über einen Kurswechsel nachdenken. Wow! Wir haben einen (bzw. zwei) Wale gesehen!!!
Schließlich nimmt der Wind weiter ab und wir kommen gerade noch so in der Dämmerung in Kinsale an. Diesmal im Kinsale Yacht Club. Hier ist diese Woche der Dragon Gold Cup, eine internationale Segelregatta.
Doch wir fallen erstmal ziemlich k.o. in die Koje. Es war richtig umzudrehen, die Wellen und den böigen Wind, möchte keiner haben und schon gar nicht wenn es 8 Stunden dunkel ist.
Am nächsten Morgen bekommen wir das erste Mal Besuch vom Zoll. Sie stellen ein paar Fragen, woher wir kommen und wohin wir wollen, schauen in unseren int. Bootsschein und wollen unsere Personalausweise sehen. Dann empfehlen sie uns noch ein Restaurant Fishy Fishy. Wir gehen aber in den dazugehörigen Shop und essen sehr leckeren Fish and Chips.